Die DemeK Literaturwochen – Prosa und Reimprosa

Die DemeK Literaturwochen – Prosa und Reimprosa

Rosella Benati und Sylvia Siegel-Kopatz • Artikel im ZMI Magazin 2018 S. 29

DemeK und der BiSS-Verbund „DemeK mit BiSS“
DemeK steht für „Deutschlernen in mehrsprachigen Klassen“. Das ist ein seit vielen Jahren bestehendes Konzept zur Förderung des impliziten Grammatikerwerbs für alle Schülerinnen und Schüler. Ziel des DemeK-Konzepts ist ein sprachsensibler Unterricht in allen Fächern, in dem die Lehrkräfte sowohl die Herkunftssprache als auch den individuellen Sprachentwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen.
Im Rahmen der Teilnahme am BiSS-Programm wird der Implementierungsprozess an drei Grundschulen (Grünebergschule/Köln, Heinzelmännchenschule/Köln und Sebastianschule / Bornheim) begleitet und evaluiert. Diese drei Schulen bilden den Verbund „DemeK mit BiSS“.

Die DemeK-Literaturwoche
Das bestehende Konzept der Ferienschule erwies sich als so erfolgreich, dass der Verbund bestrebt war, diese bewährte Form der sprachlich-literarischen Bildung dauerhafter in die BiSS-Schulen zu implementieren. Als Weg dahin wird nun seit dem Schuljahr 2015/16 an allen drei BiSS-Schulen die DemeK-Literaturwoche erprobt, an der jeweils die gesamte Schule beteiligt ist.
Nach dem Vorbild der Ferienschule wird ein Bilderbuch ausgewählt, mit dem alle Klassenstufen fächerübergreifend fünf Tage lang arbeiten. Zusätzlich lernen die Lehrkräfte von einer Theaterpädagogin, wie die Freude am Bühnenspiel für den Spracherwerb genutzt werden kann – stets auch unter Einbezug der DemeK-Elemente. Ein weiteres, besonderes DemeK-Element ist das „Generative Erzählen“. Schülerinnen und Schüler tauchen tief in die jeweilige Geschichte ein und können sie immer besser detailgetreu nacherzählen oder sogar schöpferisch umgestalten. Dabei wenden sie implizit erworbene Erzählmuster an.
Aufgrund der sehr guten Erfahrungen sind mittlerweile die DemeK-Literaturwochen fest in die jeweiligen Schulprogramme der BiSS-Schulen aufgenommen worden.
An allen drei beteiligten Grundschulen gab es eine solche Woche schon je zweimal.

Die erste DemeK-Literaturwoche fand im Schuljahr 2016/17 mit „Königin Gisela“ von Nikolaus Heidelbach statt. Das Buch ist in Prosa geschrieben und mit ihm lässt sich das sprachschöpferische DemeK-Element „Generatives Erzählen“ exemplarisch in die Praxis umsetzen.
In der zweiten DemeK-Literaturwoche (Schuljahr 2017/18) arbeiteten die Kollegien mit dem Bilderbuch „Der Löwe in dir“ von Rachel Bright. Es ist in Reimprosa verfasst, wodurch das andere DemeK-Element „Generatives Schreiben“ wieder in den Vordergrund rückte, wie schon bei der Arbeit mit Axel Schefflers Bilderbuch „Superwurm“, dessen Einsatz in der Ferienschule so erfolgreich war.
Für das Schuljahr 2019/20 ist eine dritte DemeK-Literaturwoche mit dem – wiederum in Reimprosa verfassten – Bilderbuch „Die Streithörnchen“ von Rachel Bright geplant. Wieder wird dann das „Generative Schreiben“ im Vordergund stehen, doch ein neuer und wichtiger Schwerpunkt soll dazukommen: die Herkunftssprachen der Mädchen und Jungen werden einbezogen.
Die Handreichung „Von der Ferienschule zur DemeK-Literaturwoche“
In der Handreichung zur DemeK-Literaturwoche „Königin Gisela“ wird – neben den wissenschaftlichen Ausführungen von Dr. Lotte Weinrich von der Universität zu Köln – auch eine große Auswahl an Material und Methoden (z. B. Erdmännchenalphabet, theaterpädagogische Methoden…) zu finden sein. Die Veröffentlichung ist für Frühjahr 2019 geplant.
Fortbildungsmodul „Von der Ferienschule zur DemeK-Literaturwoche“ und seine Weiterverbreitung
Das Modul „Von der Ferienschule zur DemeK-Literaturwoche“ wurde im Herbst 2018 fertiggestellt. Die Weiterverbreitung an die Schulen erfolgt über DemeK-Fortbildungen im Bereich des Schulamtes der Stadt Köln sowie im Regierungsbezirk Köln.
Auch im Rahmen eines Treffens der Sprachbeauftragten aller Kölner Grundschulen wurde das Modul Anfang des Schuljahres 2018/19 als Kurzfassung weiterverbreitet.
Hier ein paar Eindrücke aus der Veranstaltung, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als kurze WhatsApp-Nachrichten verfasst wurden:

Hallo, schon von DemeK gehört? Die kurze Einführung war super, Fortbildung ist schon vorgemerkt. Außerdem hoffe ich, dass meine Schule offen für die Literaturwoche ist, ich werde sie definitiv schmackhaft machen ;).
Sehr aufschlussreiche Fortbildung zu DemeK und der Literaturwoche. Ich werde die „Literaturwoche“ in einer der nächsten Lehrerkonferenzen vorstellen! Das Bilderbuch ist toll! Interessant fand ich den Aspekt der Mündlichkeit.
Liebe A…, wir sollten alles daran setzen, unsere SL und das Kollegium für die DemeK-Fortbildung zu begeistern. Auch die Literaturwoche –die viele Elemente enthält, die mich an unsere Projektwochen und Maria Montessoris Ansätze erinnern- klingt toll.
Eine wunderbare Fortbildung! Ich hätte nicht gedacht, dass ein derartiges Wir-Gefühl entstehen und die so vorgestellte Beschäftigung Anlass für die Beschäftigung mit so viel wesentlichen Themen Anlass gibt.
Ich habe große Lust die Literaturwoche selbst auszuprobieren. Außerdem nehme ich mir vor und wurde dazu heute angeregt, immer wieder bzw. mehr theaterpädagogische Elemente in meinen Unterricht einfließen zu lassen. Die Fortbildung hat mir viel Spaß gemacht.