Veranstaltungen 2011

Verbund Kölner Europäischer Grundschulen

Sprachfest 2011
„Mehr Sprache(n) in Köln“
26. Januar 2011 im Historischen Rathaus Köln

Das Sprachfest 2011 unter dem Motto „Mehr Sprache(n) in Köln“ wurde von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes eröffnet. Als Gäste einer Podiumsdiskussion begrüßte sie Prof.’in Dr. Rita Süssmuth, Manfred Höhne (Bezirksregierung Köln), Prof. Dr.Thomas Kaul (Universität zu Köln) und Gabriele Hammelrath (Stadt Köln).
Den Besucherinnen und Besuchern präsentierten sich außerdem interessante Projekte rund um das Thema Mehrsprachigkeit und Integration sowie aktuelle Forschungsergebnisse zu Erwerb und Lehre von Sprachen. Im Anschluss bot sich den Gästen die Gelegenheit mit Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen, die sich für eine verbesserte Sprachkompetenz und den Ausbau der Mehrsprachigkeit einsetzen.

Auszüge aus der Rede von Prof. Dr. Rita Süssmuth

Nachdem bereits Wichtiges zur Mehrsprachigkeit gesagt wurde, möchte ich an dieser Stelle zunächst allen Engagierten im Übermaß danken, denn Ihr Einsatz hier in Köln zeigt, was auf lokaler Ebene bereits möglich ist und auf Landes- und Bundesebene noch auf sich warten lässt. – Zunächst wollten wir ja gar keine Integration. Als die Politik dann schließlich so weit war, dass wir sie doch wollten, habe ich unsere Haltung einmal so beschrieben: „Deutsch sprechen, Deutsch denken, Deutsch fühlen.“ Abgelehnt wurde eine zweite Muttersprache. Nur das Deutsche wurde als wertvoll anerkannt, alle andere Sprachen wurden als problematisch für die Integration hingestellt. Hier ist bereits das möglicherweise schwer über die Lippen gehende Wort „Bilingualismus“ angesprochen worden. Im Vergleich zu anderen, kleineren Ländern hat Deutschland die Einsprachigkeit hochgehalten, und wir haben jahrelang – unabhängig von der Migration – einen ideologischen Kampf geführt, die erste Fremdsprache nicht zu früh einzuführen. Diesen Kampf, der begründet gewesen ist in Annahmen über Sprachstrukturen im Gehirn, haben wir erst vor Kurzem aufgegeben. Ich habe eben an Ihrer Rede gemerkt, Frau Bürgermeisterin, dass wir uns mittlerweile auf einen neuen Sprachstil eingerichtet haben. Dennoch muss ich anmerken, dass es ein sehr junger Stil ist und noch längst nicht alle sich auf diesen verständigt haben. Denn wir dachten lange, für das Erlernen der zweiten Sprache, also der ersten Fremdsprache, sei das Alter von circa zehn Jahren der beste Zeitpunkt. Möglicherweise hätten wir diesen Standpunkt ohne die Ergebnisse der Hirnforschung nie verlassen, denn die Vorteile von bilingual aufwachsenden Kindern wollten trotz all der praktischen Erfahrungen nicht überzeugen. Es scheint mir, als müsste jeder, der seine Muttersprache spricht, allmählich Angst haben bei unseren Debatten um das Zuwanderungsgesetz, insbesondere um die Integrationskurse oder bei den Diskussionen darum, wie es an den hiesigen Schulen aussehe. Daher möchte ich Ihnen zunächst einfach danken, dass Sie sich in Köln des Themas der Mehrsprachigkeit angenommen haben. Diese Arbeit setzt Pioniergruppen voraus, die erkennen und sagen, dass hier etwas nicht stimmen kann. Ich kann in Städten wie Köln oder Berlin die Vielsprachigkeit hören. Wenn Sie durch Berlin gehen, hören Sie alle möglichen Sprachen nebeneinander. Nun kennen wir alle dieses Wort aus der Bibel: die Sprachverwirrung im Turmbau zu Babel. Seit Beginn der Menschheitsgeschichte haben Menschen allerdings einen Weg durch diese Vielfalt hindurch gefunden. So fragen wir uns immer wieder: Wie schaffen wir eine gemeinsame Basis? Das gilt insbesondere für die Länder, in denen es eine Vielzahl von Sprachgemeinschaften gibt. In Bezug auf den Spracherwerb beispielsweise haben diese, im Gegensatz zu uns, andere Ansprüche. Aber diese Ansprüche sind wunderbar, denn durch die Notwendigkeit, in ihrer staatlichen Gemeinschaft eine Vielzahl von Sprachen sprechen zu müssen, können sie sich in kürzester Zeit einen Sprachschatz von etwa 3.000 Wörtern in einzelnen Sprachen verfügbar machen. Das Goethe-Institut verlangt aber 30.000 Wörter zur Beherrschung des Deutschen. An diesem Punkt sollten wir lernen zu differenzieren. Die Hirnforschung und die Alltagsrealität helfen uns, das zu verstehen. Ich persönlich erlebe bei unseren Enkelkindern, in welchem Tempo Kinder in einem bestimmten Alter die Sprache des Landes lernen, in dem sie leben. Sie lernen auch den Wechsel von der einen zur anderen Sprache. Wir sollten aus mehreren Gründen endlich wahrnehmen, welche Möglichkeiten uns hierdurch eröffnet worden sind. Wenn aber durch die Medien, die politischen Sprachrohre, verbreitet wird, der Fokus liege ausschließlich auf dem Deutschen, dann sind Eltern natürlich mehr kann, das glaubt er zunächst nicht. Vertrauen Sie daher auf die Stärke dessen, was Sie in der Praxis tun und erleben, das zeigt sich beispielsweise an der Dortmunder Schule, die von der Bosch-Stiftung ausgezeichnet worden ist, oder an Ihrem Verbund Kölner Europäischer Grundschulen. Hierbei ist es mir persönlich aber wichtig, dass die Probleme, die bei solchen Projekten auftauchen, nicht verschwiegen werden, nur weil man davon ausgeht, dass Pilotprojekte Erfolgsgeschichten sein müssten. Probleme und Konflikte gehören immer dazu. Es gehört aber eben auch die gemeinsame Anstrengung dazu, diese Probleme lösen zu wollen. Hier setze ich nicht bei der Globalisierung an, sondern ich setze an beim einzelnen Kind, beim Individuum, beim Menschen. Über Sprache gibt es seit Jahrzehnten, ja sogar seit Jahrhunderten theoretische und empirische Studien. Die Sprache zeichnet den Menschen aus, sie ist mehr als ein Werkzeug, sie hat zutiefst mit seiner Identität, mit seinem Selbstverständnis zu tun. Wir erleben immer wieder bei Menschen aus verschiedenen Kulturen, dass es schwerfällt, über Dinge zu sprechen, die den einen vertraut, den anderen aber völlig fremd sind. Das heißt, dass wir den Austausch zwischen den Kulturen brauchen. Ich könnte jetzt fortsetzen und erklären, dass viele Lernbarrieren beispielsweise in mathematischen Textaufgaben darin begründet sind, dass der Text nicht verstanden wird, den wir als selbstverständlich voraussetzen. Zusammenfassend will ich sagen: Zur Entwicklung und Entfaltung eines Menschen gehört zentral die Sprache. Fehlt die muttersprachliche Bildung, dann fehlen grundlegende Voraussetzungen für das Erlernen der Sprache, die Basis, auf der Weiteres aufbauen kann, also Deutsch als Fremdsprache, wenn eine andere Sprache meine Muttersprache ist. Wir haben festgestellt, dass dort, wo muttersprachliche Bildung einen hohen Stellenwert hat, auch die deutsche Sprache besser und schneller erlernt wird. Wenn ich also gar keine Sprache richtig kann, weder Türkisch, noch Russisch, noch Deutsch, noch Polnisch, habe ich mit uns gegen das Verbot ihrer Sprache und Kultur gewehrt, doch in unserem eigenen Land haben wir nach wie vor solche Regelungen. Lassen Sie mich auf Deutschland zurückkommen. Wir haben in der Zwischenzeit gelernt, dass die Forderung nach Ausschließlichkeit des Deutschen eine Fehlanzeige ist. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bekennt sich inzwischen zur Mehrsprachigkeit. Das ist aber nicht Konsens in der Gesellschaft. Von daher möchte ich Ihnen, die Sie sich hier engagieren, sagen, dass Sie noch dicke Bretter zu bohren haben. Aber ich möchte Ihnen auch sagen, dass es bereits gelungen ist, einiges zu ändern. Meine Partei hat zunächst immer wieder behauptet, dass Integration und das Miteinander von Menschen mit verschiedenen Sprachen nur dann möglich sei, wenn die Dominanz einer Sprache bestehe. Ohne klar zu wissen, was das bedeutet, wurde diese Ansicht in der Leitkultur weitergetragen. Mit wissenschaftlichen Studien hat unsere zunächst kleine Gruppe in der Union versucht, die anderen von der Mehrsprachigkeit zu überzeugen. Immer wieder wurde uns gesagt, in der Praxis funktioniere das nicht. Dann sind wir auf die Idee gekommen, umgekehrt die Praxis zu fragen, ob es klappen könnte – und wir haben nicht einmal eine negative Antwort zu hören bekommen. Demnach sind die Kinder, die engagierten Pädagogen, die Netzwerke viel optimistischer als die große Politik. Was der Mensch nicht sehen, hören oder anfassen als irritiert, warum ihre Kinder plötzlich mehrere Sprachen sprechen sollen. Wir könnten von anderen Ländern lernen. In Luxemburg beispielsweise hat jedes Kind laut Gesetz einen Anspruch darauf, in seiner Muttersprache weiterzulernen und unterrichtet zu werden. Ich gehe sogar soweit zu sagen: Wieso erkennen wir das Recht auf muttersprachliche Bildung nicht als ein Menschenrecht an? Hierfür haben wir noch nicht alle Werkzeuge in der Hand, aber zunächst sollten alle Sprachen zugelassen werden. Denn wer sich, wie ich, sehr mit dem Nationalsozialismus und mit anderen Diktaturen beschäftigt hat, weiß, dass es immer mit Sprachverboten beginnt. Minderheiten wird ihre Sprache verboten, das können wir in der ganzen Welt zum Teil auch heute noch erleben. Daher ist es gut, dass wir den Europarat und andere internationale Gremien haben, die uns überprüfen und uns fragen, wie wir zu solchen Regelungen kommen. Bei indigenen Volksgruppen haben wir im Kommunikativen, aber auch im Berufsbildungsbereich, also dem Übergang Schule und Beruf. Aber wenn Sie erleben, was es für die Beteiligten bedeutet, wenn ein Lied in ihrer Sprache gesungen wird oder ein Tanz aus ihrer Kultur aufgeführt wird – ich kann nur feststellen, wir haben in vielen Grundschulen die Erfahrung gemacht, dass an dieser Stelle eine Brücke zur menschlichen Sprache hin besteht. Wenn wir aus verschiedenen Gründen – psychologischen, interkulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen – Mehrsprachigkeit wollen, dann ist es dringend nötig, dass wir viel mehr dafür tun. Was ich hier erlebe, ist der Erfolg von großem Engagement und der Zusammenarbeit von Stadt, Bezirksregierung, Universität und den Netzwerken. Vom Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration hier in Köln geht ein Signal für Deutschland aus. wertgeschätzt ist, haben sie ein ganz anderes Eingangstor und ein anderes Selbstwertgefühl, als wenn sie alles vergessen und verlernen sollen, was sie bisher für wichtig und wertvoll erachtet haben. So hat beispielsweise Kanada neben der Verkehrssprache Englisch und neben Französisch einen anderen Ansatz in der sprachlichen Vermittlung, nämlich das Lernen der Sprache des Aufnahmelandes und gleichzeitig die weitere Förderung der Muttersprache. In den USA wiederum gibt es diesen Ansatz nicht. Hierbei steht aber weit mehr als nur die Sprache als Kommunikationsmedium im Mittelpunkt, es hat mit der Wertschätzung von Kultur zu tun. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wichtig es ist, wenn die Menschen im Aufnahmeland ihre Sprache hören. Wir haben immer die Befürchtung, zu sagen, sie hätten ihre Fernsehkanäle und ihr Handwerk, also alles, was sie brauchen, auch in ihrer Sprache. Doch so lernen die Menschen nicht. Das ist die eine Seite, dass Anreize geschaffen werden müssen und die liegen sicherlich der Mehrsprachigkeit weit mehr Probleme, als wenn ich diesen muttersprachlichen Teil nehme und ihn nutze. Die Öffnung der Muttersprache ist aber nicht durch diese Argumentationskette ermöglicht worden, sondern weil man wie immer gesagt hat: Die Wirtschaft braucht Mehrsprachigkeit. Es ist ja ein Unsinn, diese jungen Menschen aus anderen Ländern nicht in ihrer Herkunftssprache weiterzufördern und sie hinterher nicht im Wirtschaftsprozess zu haben. Das gilt nicht nur für die Türken, sondern das gilt für alle. Aber ich möchte es ganz bewusst nicht darauf verkürzen, das wäre fatal. Das ist auch für Sie als Engagierte und als Fachkräfte notwendig, dass man zunächst einmal beim Menschen und seinen sprachlichen Ausdrucksformen ansetzt. Wobei ich noch einmal sagen möchte, das gehört für mich heute hierzu, Mehrsprachigkeit hat für mich eine weitere Bedeutung als nur mehrere Sprachen. Wir haben gelernt, dass die Sprache der Musik oft die Brücke für Kinder und Menschen ist, die eine Sprache noch nicht beherrschen. Wir sprechen heute auch von der Sprache der Natur oder der Sprache der Kunst. Vergessen Sie diese Bereiche nicht, wenn Sie Kinder sprachlich unterrichten. Wir erleben ja immer wieder, welcher Zusammenhang zwischen Bild und Sprache besteht.

Preisträgerempfang „365 Orte“ am 17. März 2011

Das Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration (ZMI) ist Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“, der von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ in Kooperation mit der Deutschen Bank durchgeführt wird: Am Donnerstag, 17. März 2011 überreichte die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft dem ZMI in der Düsseldorfer Staatskanzlei den Preis „Ausgewählter Ort 2011“ im Land der Ideen. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten rückt der Wettbewerb Ideen und Projekte in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, die die Zukunft Deutschlands aktiv gestalten. Als „Ausgewählter Ort“ ist das ZMI im Jahr 2011 Botschafter für das Land der Ideen, es repräsentiert – nach Einschätzung des Wettbewerbsveranstalters – das Innovationspotenzial Deutschlands auf vorbildliche, auch für andere beispielgebende Weise. Im Rahmen des Empfangs ehrte Ministerpräsidentin Kraft alle Preisträger aus Nordrhein- Westfalen. Die offizielle Übergabe der Auszeichnung findet in Anwesenheit der nordrhein- westfälischen Schulministerin Silvia Löhrmann dann am Tag des Projektetreffens des ZMI statt: Am 26. September, am Europäischen Tag der Sprachen, kommen beim Projektetreffen jedes Jahr die Vertreterinnen und Vertreter der unter dem Dach des ZMI versammelten Institutionen, Projekte und Initiativen – zurzeit sind das 44 – zum intensiven Austausch von Wissen, Ideen und Erfahrungen zusammen. In diesem Jahr 2011 ist das Treffen zugleich Anlass für die feierliche Preisverleihung: Neben dem informellen Gedankenaustausch wird dann auch ein wenig gefeiert werden, was in den ersten gut drei Jahren seit der Gründung des ZMI 2008 gemeinsam erreicht werden konnte.

2. Mehrsprachige Berufsbörse der Handwerkskammer zu Köln
am 6. Mai 2011

Am Freitag, 6. Mai 2011 veranstaltete die Handwerkskammer zu Köln gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Köln von 13:30 bis 17:30 Uhr zum zweiten Mal eine mehrsprachige Berufsbörse – erstmals unter Beteiligung des ZMI: Unter dem Titel „Ausbildung im Handwerk – Für Ihre Zukunft nur das Beste!“ informierten sich mehrere hundert Jugendliche und ihre Eltern in der Tages- und Abendschule (TAS), Genovevastraße Köln- Mülheim. Insbesondere in kleinen Praxisprojekten konnten sich die Besucherinnen und Besucher – die meisten von ihnen mit Zuwanderungsgeschichte – einen Eindruck von den folgenden Handwerksberufen verschaffen: • Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik • Feinwerkmechaniker/-in • Friseur/-in • Gebäudereiniger/-in • Kfz-Mechatroniker/-in • Maler/-in und Lackierer/-in • Raumausstatter/-in • Straßenbauer/-in • Tischler/-in Beratungsteams der Arbeitsagentur, der Handwerkskammer, von Generalkonsulaten, aus Projekten und von Migrantenorganisationen informierten über die Bedeutung der dualen Ausbildung sowie über die Ausbildungsund Zukunftsperspektiven in einzelnen Handwerken. Die Eltern und Großeltern, die nicht ganz so gut Deutsch sprechen, konnten den Übersetzungsservice in Türkisch, Russisch, Italienisch und Griechisch nutzen; ins Türkische übersetzt wurden auch die Präsentationen zur Ausbildung im Handwerk. In einer Talkrunde diskutierten Bürgermeisterin Scho-Antwerpes, der Generalkonsul der Republik Türkei Basa, Arbeitsagentur-Chef Welters und Handwerkskammer-Vizepräsident Balsam zum Thema „Ausbildung Jugendlicher mit Migrationshintergrund“. Frau Scho- Antwerpes unterstrich bei dieser Gelegenheit, wie bedeutsam dieses Thema für eine Stadt wie Köln ist, die sich durch ihre ganz besondere (interkulturelle) Offenheit auszeichnet. Basa veranschaulichte die Bedeutung der dualen Ausbildung, indem er dem Publikum eine Spritze zeigte – und Ausbildung als Impfung gegen Arbeitslosigkeit bezeichnete. Welters und Balsam stellten die Unterstützungsangebote ihrer Häuser vor und wiesen auf positive Entwicklungen hin: Im Kammerbezirk der Handwerkskammer zu Köln ist die Zahl der ausländischen Auszubildenden im Jahr 2010 um knapp 14 % gestiegen.

Mehrsprachigkeit im Gespräch
Natürliche Mehrsprachigkeit und Schulerfolg
11. Mai 2011, Historisches Rathaus Köln

Natürliche Mehrsprachigkeit und Schulerfolg „Mehrsprachigkeit im Gespräch“ ist der Titel einer neuen Reihe in Köln, die der Integrationsrat der Stadt in Kooperation mit dem Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration (ZMI), dem Zentrum Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit an der Universität zu Köln (ZSM) sowie dem Interkulturellen Referat der Stadt Köln erstmals am Mittwoch, 11. Mai 2011 von 18:00 bis 21:00 Uhr im Historischen Rathaus veranstaltete: Im Mittelpunkt des Abends stand die Bedeutung einer systematischen Förderung der natürlichen Mehrsprachigkeit für den Schulunterricht: Die Schulministerin des Landes Nordrhein-Westfalen Sylvia Löhrmann stellte sich Fragen aus Wissenschaft und Praxis, anschließend diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Landtagsfraktionen in Nordrhein-Westfalen und der Vorsitzende des Landesintegrationsrates Nordrhein-Westfalen Tayfun Keltek mögliche politische Konsequenzen. Wissenschaft trifft Praxis trifft Politik – so die kompakte Formel von „Mehrsprachigkeit im Gespräch“; Leitfragen für die Veranstaltung waren: Welchen Einfluss haben neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zum Spracherwerb auf die Bildungspraxis? Was tut die Politik, um eine effektive Umsetzung entsprechender Forschungsergebnisse voranzutreiben? Wie kann Mehrsprachigkeit in einer internationalen Stadt wie Köln mit mehr als 50 % Zuwanderungsgeschichte unter den Kindern und Jugendlichen zur Selbstverständlichkeit werden? Das Beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift ist die wichtigste Voraussetzung für die vollständige Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben in Deutschland; daneben sind zunehmend sprachliche Kompetenzen in mehreren, möglichst vielen Sprachen immer wichtiger für den Erfolg in einer stetig zusammenwachsenden Welt: Die natürliche Mehrsprachigkeit von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte bedeutet hier einen erfolgversprechenden Ansatzpunkt, der – so verschiedene Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Praxis und Politik – weitgehend ungenutzt bleibt. Dabei ist es für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte entscheidend einfacher, Sprachstrukturen in der Zweitsprache Deutsch zu erlernen, wenn sie die Strukturen ihrer Herkunftssprache beherrschen. Deshalb ist in der Entwicklung tragfähiger, bilingualer Kompetenzen für heterogene mehrsprachige Klassen eine wichtige Voraussetzung für den Schulerfolg zu sehen. Bereits in der Kindertagesstätte, insbesondere dann aber während der Schulzeit sollten die Familiensprachen der Kinder im deutschen Bildungssystem eine stärkere Rolle spielen und systematisch unterstützt werden – ohne dass dabei die deutsche Sprache zu kurz kommt. Diskutiert wurden im Verlauf der Veranstaltung auch die Maßnahmen zur erfolgreichen Integration von Zugewanderten, die diesen Ansatz in Köln konsequent aufgreifen: Insbesondere im Verbund Kölner Europäischer Grundschulen – ihm gehören zurzeit zehn Schulen an, in denen die natürliche Mehrsprachigkeit der Kinder systematisch im Regelunterricht gefördert wird – sieht die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann eine Initiative mit Impulskraft auch für andere Kommunen. Im Rahmen der Veranstaltung „Mehrsprachigkeit im Gespräch“ beantragten zwei weitere Kölner Grundschulen, eine deutsch-französische und eine deutsch-spanische, die Aufnahme in den Verbund – die ersten beiden Schulen, die nach der Gründung 2009 den Verbund Kölner Europäischer Grundschulen vergrößern könnten.

„Normalfall Vielfalt“
am 31. Mai 2011

Am Dienstag, 31. Mai 2011 übergab Oberbürgermeister Jürgen Roters während einer Feierstunde im Historischen Rathaus symbolisch den Vertreterinnen und Vertretern der Kölner Stadtgesellschaft das „Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft“ – das Integrationskonzept der Stadt Köln: Damit liegt für Köln erstmals ein Leitfaden für die Zukunft vor, der Zusammenhalt stärken und Vielfalt fördern soll. Das Integrationskonzept nimmt eine Bestandsaufnahme der bisherigen Arbeit vor, zeigt Ziele, Grundsätze und Strukturen auf und formuliert in 260 Handlungsempfehlungen die Ausrichtung der künftigen Arbeit. Integration wird dabei nicht als zeitlich begrenzter, sondern als dauerhafter Prozess verstanden, der ein hohes Maß an Eigeninitiative und Aufgeschlossenheit aller Beteiligten erfordert: Der Leitfaden aus der Praxis für die Praxis soll fortgeschrieben werden. Oberbürgermeister Jürgen Roters hob hervor, dass eine gelingende Integration für Köln immer wichtiger wird: „Nur wenn es uns gelingt, die vorhandenen Potenziale aller Kölnerinnen und Kölner wahrzunehmen, angemessen zu fördern und zu nutzen, werden wir die Herausforderungen des demografischen Wandels erfolgreich meistern. Nur wenn wir die interkulturelle Öffnung der Gesellschaft und Wirtschaft vorantreiben, werden wir unsere Zukunft sichern. Es ist deshalb unsere gemeinsame Aufgabe, das Konzept Schritt für Schritt umzusetzen.“ Integrationsdezernentin Henriette Reker ergänzte: „Köln ist unbestritten eine weltoffene und tolerante Stadt mit großer kultureller Vielfalt. Für alle hier lebenden Menschen müssen wir die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Menschen unabhängig von ihrer Herkunft eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht wird. Ansonsten nimmt man in Kauf, dass dauerhafte Konflikte entstehen und Probleme das positive Klima in unserer Stadt nachhaltig gefährden können.“ Mehr als 300 fachkompetente Bürgerinnen und Bürger haben in sich 23 Arbeitsgruppen an der Entwicklung des Konzepts beteiligt, darunter Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, insbesondere auch von Migrantenorganisationen; rund ein Drittel der Mitwirkenden, ein für Köln repräsentativer Querschnitt, hat eine Zuwanderungsgeschichte. In Köln leben 320.448 Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus über 180 Nationen. Im Konzept ist zu lesen: „Eine der Stärken Kölns liegt im Umgang mit Vielfalt, aber auch im Bewahren von Vielfalt, die sich auch in unterschiedlicher Herkunft, verschiedenen Sprachen, Glaubensrichtungen und Lebensstilen ausdrückt. Die Stadt Köln spricht sich mit der Erarbeitung des Konzeptes für die Anerkennung dieser Vielfalt aus und setzt sich dafür ein, den Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft zu stärken und die Zukunft aktiv zum Wohle der Stadtgesellschaft zu gestalten. Dieses wird erfolgreich gelingen, wenn sich alle Kölnerinnen und Kölner, unabhängig von der persönlichen Herkunft, Nationalität oder Religion, diesem Ziel gemeinsam verpflichtet fühlen und Verantwortung und Sorge dafür übernehmen und mitwirken.“ Während der Veranstaltung wurde außerdem die Broschüre „100 % Köln – Kulturelle Vielfalt in Köln“ vorgestellt. Das Heft (siehe dazu auch S. 15) zeigt in Interviews und Fotos, wie Zuwanderer in Köln leben. Das „Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft“ steht unter www.stadt-koeln.de/2/integration/ zum Download bereit – Konzept und die Broschüre „100 % Köln“ sind beim Interkulturellen Referat der Stadt Köln (Ottmar-Pohl- Platz, Köln-Kalk) erhältlich.

Fachtagung „Mehrsprachige und interkulturelle Medien“
15. Juni 2011, Kölner Stadtbibliothek

Das Schuljahr 2010/2011 war für den Verbund Kölner Europäischer Grundschulen ein mehrsprachiges Lesejahr: Mehrere Fortbildungen rund um das Thema „Lesen“ griffen den für das Schuljahr gewählten Arbeitsschwerpunkt auf – erstmals am Mittwoch, 15. September 2010 trafen sich mehrsprachige Lehrerteams aus den Verbundschulen in der Kölner Stadtbibliothek: Im Anschluss an die ausführliche Information über das Angebot der Stadtbibliothek für Kinder, Schülerschaft, Eltern und Lehrkräfte durch Waltraut Reeder-Dertnig referierte Martina Kosche zum Thema „Entwickeln einer Lesekultur: Zum Lesen verlocken – individuelle Zugänge zum Buch ermöglichen“. Dabei blieb während der halbtägigen Fachtagung auch ausreichend Zeit dafür, Übungen zur Leseförderung selbst auszuprobieren. Über den Jahreswechsel entstanden dann in enger Kooperation von RAA, dem Aktionsfeld Familienbildung des Projektes „Lernen vor Ort“, der Stadtbibliothek und dem ZMI insgesamt 15 Medienkoffer zu den drei Themenschwerpunkten: „Sprachen kennenlernen“, „Kinder einer Welt“ sowie „Religionen und Feste“. Bei einer weiteren halbtägigen Fachtagung am Mittwoch, 15. Juni 2011 wurden diese Medienkoffer – zusammengestellt mit jeweils einer mehrsprachigen, interkulturellen Auswahl an Kinderbüchern, Musik- CDs, DVDs, Raumdekoration und Spielen – präsentiert und dabei insbesondere gegenüber den Lehrkräften aus den Schulen des Verbundes zur Diskussion gestellt. Welche Feste feiern Familien in Mogadischu, in Hongkong oder in Köln? Wie leben Kinder in Indien oder Australien und welche Musik hören sie gern? Die neuen Medienkoffer der Stadtbibliothek Köln behandeln diese und andere Themen – und das in über 20 Sprachen. Die Koffer stehen für das Schuljahr 2011/2012 zunächst exklusiv nur den Schulen im Verbund Kölner Europäischer Grundschulen zur Verfügung; ab Herbst 2012 sollen die Koffer dann, selbstverständlich kostenlos, für alle Kölner Grundschulen bereitgestellt werden. Darüber hinaus bietet „Lernen vor Ort“ in Kooperation mit dem ZMI und dem Aktionsfeld Familienbildung des Projektes „Lernen vor Ort“ die Fortbildungsreihe „Mehrsprachige und interkulturelle Medien im Klassenzimmer“ an: Hier werden in fünf Modulen ab Oktober 2011 – zunächst ebenfalls bevorzugt für Lehrkräfte der Schulen im Verbund – ausgewählte Materialien vorgestellt und deren praktische Einsatzmöglichkeiten für ein vorurteilsbewusstes Lernen intensiv erprobt.

„SprachStark“
am 27. Juni 2011

Am Montag, 27. Juni gab die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken im Foyer der Bezirksregierung den Startschuss für das Projekt „Qualität in sprachheterogenen Schulen QuisS“, das im Schuljahr 2011/2012 an 26 Schulen im Regierungsbezirk beginnen wird. Die Angebote richten sich speziell an Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte sowie an Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen deutschen Familien. Ziel von QuisS ist es, durch eine gezielte sprachliche Förderung bessere Schulabschlüsse auf allen Ebenen der Bildungslaufbahn zu ermöglichen. „Wir brauchen keine kurzfristigen Projekte, sondern ein kontinuierliches, längerfristiges Lernen mit den entsprechenden Angeboten entlang der Biographie der Kinder und Jugendlichen. QuisS wird Schule bewegen – und wir werden diese Bewegung unterstützen“, so die Regierungspräsidentin. QuisS greift auf vielfältige Erfahrungen zurück: Da ist das abgeschlossene Modellprojekt „Selbstständige Schule“ mit seinen Überlegungen zu regionalen Bildungslandschaften und der engen Verbindung von Unterrichts- und Schulentwicklung. In den Schulen der Stadt Köln wurden viele Erfahrungen zum mehrsprachigen Lernen und zum „Deutschlernen in mehrsprachigen Klassen“ (DemeK) gesammelt. QuisS soll diese Erfahrungen in die Fläche bringen und auch Schulen außerhalb der Stadt Köln zur Verfügung stellen. Zur Unterstützung wurde den Schulen zusätzlich eine halbe Lehrerstelle zugewiesen. In allen beteiligten Städten und Kreisen (Städteregion Aachen, Kreis Düren, Kreis Heinsberg, Bonn, Köln, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis) wurden QuisS-Koordinatoren benannt, die die Schulen unterstützen und Hilfe in den Kommunen organisieren sollen. Auf diese Weise steht eine operative Struktur zur Verfügung, die zusammen mit der Arbeitsstelle Migranten der Bezirksregierung tätig wird. Mit diesem Projekt geht die Bezirksregierung Köln neue Wege zur systematischen und wirkungsvollen Unterstützung im Bereich der Sprachförderung. Nach zwei Jahren sollen die Erfolge des Programms überprüft und über die Aufnahme weiterer Schulen entschieden werden.
Weitere Informationen zum Projekt QuisS: www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/organisation/abteilung04/dezernat_41/broschuere_quiss.pdf

Fachtagung „Chancen der Vielfalt nutzen lernen“
am 1. Juli 2011

„Chancen der Vielfalt nutzen lernen“ ist nicht nur der Titel einer Fachtagung, die am Freitag, 1. Juli an der Fachhochschule Köln stattgefunden hat, sondern auch der Name des Modellprojektes, das seit zwei Jahren mit Mitteln des Europäischen Integrationsfonds und der Kommunen in Nordrhein-Westfalen erfolgreich durchgeführt wird. Hochschulen, Kommunen und Ministerien arbeiten hier eng zusammen, um an insgesamt acht Standorten neue Ausbildungskonzepte zu entwickeln, zu erproben und in die Fachhochschulausbildung zu implementieren. Beteiligt sind Studierende der schulischen und außerschulischen Pädagogik im Rahmen der Lehrerausbildung und der Ausbildung im Fachbereich Sozialwesen (Sozialarbeit und Sozialpädagogik), Schulen und Träger der Freien Jugendhilfe – und nicht zuletzt Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte. Jährlich können 900 Kinder und Jugendliche landesweit durch die 180 beteiligten Studierenden individuell gefördert werden. Die Koordination des Projekts liegt bei der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) NRW. Die Tagung bot den mehr als 200 Teilnehmenden acht Fachforen einen Überblick über die bisherigen Ergebnisse und gleichzeitig die Gelegenheit, die Ansätze auf der Grundlage ihrer Erfahrungen zu diskutieren und zu reflektieren. Dabei standen Themen wie interkulturelle Handlungskompetenz, Schulsozialarbeit, der Offene Ganztag als Praxisfeld der Jugendhilfe an Schulen, die Möglichkeit gemeinsamer Angebote durch Studierende des Lehramts und der Sozialen Arbeit und die Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache im Mittelpunkt.
Weitere Informationen zum Projekt „Chancen der Vielfalt nutzen lernen“: www.chancen-der-vielfalt-nutzen-lernen-nrw.de/

DemeK-Netzwerktagung
09. Juli 2011, Universität zu Köln

Am Samstag, 9. Juli fand von 10:00 bis 15:00 Uhr in der Universität zu Köln die jährliche DemeK Netzwerktagung statt: Zum fünften Mal in Folge trafen sich 2011 insgesamt 32 Lehrkräfte zur Diskussion und Erweiterung der DemeK-Arbeitsprinzipien – in diesem Jahr 2011 unter der Überschrift „Sprachsensibler Mathematikunterricht“. Es gehört zu den Kompetenzerwartungen des Lehrplans Mathematik, dass Schülerinnen und Schüler mathematische Sachverhalte und Denkprozesse nachvollziehbar und zugleich zunehmend auch in fachgebundener Sprache darstellen sollen. Inhaltsbezogene Sprachhandlungen wie „beschreiben“, „erläutern“, „erklären“, „bewerten“ und „begründen“ verlangen als fachspezifische Artikulationsformen spezifische Ausdrucksweisen. Diese ambitionierten Entwicklungsziele lassen sich nur durch sprachsensibles Unterrichtshandeln von Lehrkräften erreichen. Für die Fortbildung konnte eine kompetente Fachfrau gewonnen werden: Lilo Verboom, Grundschullehrerin und Fachleiterin für Mathematik am Studienseminar für die Primarstufe in Duisburg sowie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Dortmund zeigte zahlreiche unterrichtspraktische Möglichkeiten auf, wie im Rahmen eines sprachsensiblen Mathematikunterrichts sprachliche Hilfen und Unterstützungsma.nahmen angeboten sowie eine fachbezogene Sprache gezielt aufgebaut und gesichert werden können – ohne dabei die fachlichen Inhalte zu vernachlässigen und die Kinder kognitiv zu unterfordern.

Portfolio-Tagung
15. Juli 2011, Bezirksrathaus Köln-Mülheim

Eine weitere Veranstaltung für die Lehrkräfte der Schulen im Verbund Kölner Europäischer Grundschulen fand am 15. Juli 2011 statt: Der Arbeitskreis Bilingual der deutsch-italienischen bilingualen Grundschulen äußerte den Wunsch, sich ausführlich über das Thema „Europäisches Sprachenportfolio in der Grundschule“ zu informieren – um ein Portfolio speziell für die Kinder in bilingualen Klassen entwickeln zu können, das nicht nur die systematische Sammlung und strukturierte Aufbereitung unterschiedlicher Materialien zur Dokumentation der Sprachenbiografien dient, wie es beim Europäischen Sprachenportfolio ohnehin der Fall ist, sondern verstärkt auch den interkulturellen Gedanken berücksichtigt.

Auf Einladung des ZMI referierten zu diesem Thema während der ganztägigen Fachtagung Jolanda Caon und Rita Gelmi – zwei Expertinnen vom Pädagogischen Institut Bolzano/Bozen aus Südtirol/Alto Adige.

 

Fortbildungstag Deutsch 2011
Deutsch – Fremdsprache, Zweitsprache, Herkunftssprache
19. November 2011 im Sprachlernzentrum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

2011 fand der Fortbildungstag Deutsch erstmalig in Bonn statt. Wie im vergangenen Jahr richtete sich der Fortbildungstag an alle, die im Bildungssystem die deutsche Sprache fördern – als Fremd- oder Zweitsprache oder eben als Herkunftssprache – und unabhängig davon, ob im Elementarbereich, in den einzelnen Schulformen, Hochschulen oder in der Erwachsenenbildung.
Das Weiterbildungsangebot begann mit 13 Vormittag-Workshops zu unterschiedlichen didaktischen und methodischen Aspekten der Sprachförderung. Es folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Klaus J. Bade zum Thema „Integration und Migration in der Einwanderungsgesellschaft: Erfolge – Probleme – Perspektiven“. Bestens informiert starteten die Teilnehmenden in die zweite Runde Workshops am Nachmittag.
Der Fortbildungstag Deutsch ist eine gemeinsame Kooperation des Sprachlernzentrum der Universität Bonn, der Universität zu Köln, der Bezirksregierung Köln, der Stadt Köln (VHS und RAA), der Volkshochschule Bonn sowie dem ZMI – Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration. Die Veranstaltung findet einmal jährlich wechselnd in Bonn (Schwerpunkt Deutsch als Fremdsprache) und Köln (Schwerpunkt Deutsch als Zweitsprache) statt.