Kooperationspartner: Museumsdienst Köln, Schulamt für die Stadt Köln, Lehrkräfte des Herkunftssprachlichen Unterrichts
Seit 2010 werden in Kooperation mit dem Museumsdienst Köln, Schulamt für die Stadt Köln und Lehrkräften des Herkunftssprachlichen Unterrichts verschiedene Projekte realisiert. Dazu zählen Fortbildungen für Lehrkräfte, Workshops für Schülerinnen und Schüler eines Berufskollegs, des Herkunfsprachlichen Unterrichts sowie bilingualer Schulen.
Mode-Codes-Sprache(n)
Unter dem Motto „Mode-Codes-Sprache(n)“ startete die renommierte Modedesignerin Eva Gronbach in Zusammenarbeit mit dem Museumsdienst Köln und dem Berufskolleg Humboldtstraße einen Mode-Workshop für Schülerinnen und Schüler. Das Unterrichtsprojekt mit einer mehrsprachigen Lerngruppe des Berufskollegs wurde im Museum für Angewandte Kunst Köln durchgeführt. Anlass des Workshops war die gerade eröffnete Ausstellung Istanbul Fashion. Vom 08. bis 12.11.2010 werden die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Entwürfe zeichnen, beschreiben und selbstständig umsetzen. Die Entwürfe dienen zugleich der Förderung der Sprachkompetenz z.B. als Inspiration für Gedichte und zur schriftlichen Erfassung der einzelnen Begriffe in einem großen mehrsprachigen Wörterbuch mit insgesamt 15 Herkunftssprachen. Als Krönung der Projektwoche führten die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Modelle in einer Modenschau vor – inmitten der prächtigen Ausstellung zur aktuellen türkischen Mode.
Der Mann, der sogar die Sonne repariert
Gemeinsam mit Lehrkräften des Herkunftssprachlichen Unterrichts Türkisch wurde 2013 ein museumspädagogisches Projekt im Rautenstrauch-Jost-Museum durchgeführt. Nach einer Fortbildung der Lehrkräfte zu museumspädagogischen Inhalten wurde mit ihnen gemeinsam ein Konzept zur Didaktik dieser Inhalte im Herkunftssprachlichen Unterricht entwickelt. Als Grundlage für das Projekt diente das deutsch-türkische Kinderbuch „Der Mann, der sogar die Sonne repariert“ von Behiς Ak, das bereits in einem deutschsprachigen Angebot des Museumsdienstes verwendet wird. Die literarische Idee des Buches wurde auf das Museum übertragen, indem die beteiligten Schülerinnen und Schüler Objektausweise für ausgewählte Exponate erstellten. Sie lernten, sich das Museum aktiv anzueignen und wurden zu kleinen „Museumsexpertinnen und -experten“. Gleichzeitig erweiterten sie ihren türkischen Wortschatz in der Beschäftigung mit den musealen Inhalten im Herkunftssprachlichen Unterricht.
Im zweiten Abschnitt des Projektes erarbeiteten die Lehrkräfte sowie ihre Schülerinnen und Schüler die Texte und Präsentationen von den Exponaten und erprobten diese im Museum. Den Abschluss des Projektes bildete der „Deutsch-türkische Familientag“ am 1. Dezember 2013 im Rautenstrauch-Joest-Museum, an dem die Schülerinnen und Schüler ihren Familien und weiteren Besucherinnen und Besuchern ausgewählte Museumsobjekte auf Türkisch vorstellten.
Von Venedig bis Valencia
Die enge und erfolgreiche Kooperation zwischen dem Museumsdienst Köln, dem Schulamt für die Stadt Köln und dem ZMI wurde 2014 mit dem Schwerpunkt auf dem Herkunftssprachlichen Unterricht Italienisch und Spanisch und dem Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) fortgesetzt.
Unter dem Motto „Von Venedig bis Valencia“ wurden in einem ersten Schritt die beteiligten Lehrkräfte des Herkunftssprachlichen Unterrichts Italienisch und Spanisch museumspädagogisch fortgebildet. Fragen nach einer Einbindung des außerschulischen Lernortes Museum in den Unterricht sowie damit einhergehende Fragen der didaktischen Konzeption standen hierbei im Vordergrund. Neben einem inhaltlichen Input durch eine Mitarbeiterin des Museumsdienstes Köln sowie einen Theaterpädagogen erhielten die Lehrkräfte die Möglichkeit in Begleitung der Arbeitsstelle Migration in der Bezirksregierung Bezüge zu den Richtlinien des Herkunftssprachlichen Unterrichts für Nordrhein-Westfalen herzustellen.
In einem zweiten Schritt wendeten die Lehrkräfte das so erworbene Wissen im Rahmen einer Unterrichtsreihe an: Die vorab vom Museumsdienst Köln ausgewählten Ausstellungsstücke lernten die Kinder mithilfe mehrsprachiger Texte vorab im Unterricht kennen, um sie bei einem anschließenden Museumsbesuch mit der ganzen Klasse vor Ort zu betrachten. Bei diesem Treffen im Museum wurden neben museumspädagogischen Inhalten zudem theaterpädagogische Elemente (z.B. „Wie präsentiere ich ein Ausstellungsstück für andere?“) erarbeitet. Die Einbindung dieser neuen Inhalte in den Herkunftssprachlichen Unterricht eröffnete den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Museum als einem Ort der Wissensvermittlung auseinanderzusetzen und sich darin zu bewegen. Durch die besondere Berücksichtigung von Exponaten aus dem italienischen und spanischen Kulturraum erfuhren die Schülerinnen und Schüler eine Aufwertung des eigenen kulturellen Hintergrundes bzw. des kulturellen Hintergrundes ihrer Familie.
Ziel der Unterrichtsreihe war die Befähigung der Schülerinnen und Schüler als Museumsexpertinnen und -experten kleine Führungen in der Herkunftssprache und in der deutschen Sprache durchzuführen. Andere Schülerinnen und Schüler wurden wiederum angeleitet – ausgehend von den Ausstellungsstücken – kleine Theaterszenen zu entwickeln und zu präsentieren.
In einem dritten Schritt nahmen die Familien der Schülerinnen und Schüler als Projektabschluss am Deutsch-Italienisch-Spanischen Familientag im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) am 6. Dezember 2014 teil.